Aktuelles

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Dieter Paul | Renate Schweizer

Akten und andere Hinterlassenschaften |||

Assemblagen, Installation, Skulptur, Video

Eröffnung / Vernissage:

Fr. 01. September 2017 ab 19:00 Uhr

Ausstellungszeitraum:
Fr. 01. - Mi. 06 September 2017

Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 17 bis 20 Uhr,
Sa. und So. von 15 bis 18 Uhr
oder nach Absprache

Das Prinzip der Nachhaltigkeit, der ökonomischen Resourcen-Nutzung und Ökologie sind heutzutage auch in der Kunst von wichtiger Bedeutung. Philosophie von Renate Schweizer ist, aus wertlos Gewordenem wieder Wertvolles, aus Häßlichem neuartig Ästhetisches zu schaffen. Carola Muysers, Kunsthistoriker in Berlin, bezeichnete Schweizer als "Eco-Künstlerin der ersten Generation". Seit 2005 nutzt Renate Schweizer gebrauchte Teebeutel für ihre Kunst und Kunstprojekte. Hinterlassener Müll mit seinen Spuren einer uns unbekannten Vergangenheit und Anonymität bekommen durch Schweizers Werke eine Gestalt, ein Gesicht, einen Namen und damit Bedeutung in der Gegenwart. Auch ist das Schaffen mit den Teebeuteln (Öffnen, Auseinandernehmen, Trennen, Sortieren) eine Hommage an die Handarbeit der unbekannten Teepflückerinnen, Baumwolle-ErntehelferInnen, Arbeiter, Verkäufer, SammlerInnen, ohne die es den Beutel zum Teetrinken und das Material für Schweizers Kunst nicht gäbe. Natur und Menschen bekommen so eine neue Würdigung.

In den Werken von Dieter Paul werden „Geheim“-Akten geschreddert, um mit den so entstandenen Papierschnipseln durch Papierschöpfen neues Papier zu schaffen. Die anschließend darauf geprägten Abkürzungen deutscher und internationaler Gemeindienste stehen für den Versuch von Geheimdiensten sich reinzuwaschen, indem Dokumente geschreddert oder geschwärzt werden, um ihr Verhalten, ihre Arbeitsweise und Kontakte zu vertuschen. So hat etwa das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ´routinemäßig´ etwa 310 Akten von NSU-Helfern geschreddert. Das Schreddern erscheint fast archaisch, denn digitale Speicher wie CD/DVD und Festplatten zu zerstören bringt auch wenig, wenn die entsprechenden Daten schon längst von der Quelle abgegriffen wurden. Dieter Pauls Arbeit war während der GLOBALE 10 Monate lang in der Ausstellung „Global Cencorship“ im ZKM Karlsruhe zu sehen.

Nach einer erfolgreichen gemeinsamen Ausstellung im Kunstverein Graz, Regensburg im Mai/Juni diesen Jahres und auf der UND#9 zeigen Schweizer und Paul in „Akten und anderen Hinterlassenschaften |||“ in der Poly Produzentengalerie dem Karlsruher Publikum neue eindrucksvolle Arbeiten zum Thema.

www.renate-schweizer.net