Horizontenstille Johannes Simon-Jochen Wilms 9.2.-23.2.2002
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Jochen Wilms notiert tagebuchartig Gedanken und Wort-Bilder. Um einen Fundus häufig verwendeter Worte gruppiert er assoziativ neue Formulierungen. Die atmosphärisch aufgeladenen, eindringlichen Worteführen den Betrachter in einen rein imaginären Landschaftsraum. Jochen Wilms schreibt Bilder: mit weisser Kreide auf tafelartig geschwärzten Grund, mit schwarzer Farbe direkt auf der weissen Galeriewand. Oft ist die Tätigkeit des Schreibens selbst Gegenstand seiner Reflexionen. Johannes Simon geht mit seinen Video- und Fotoarbeiten einen anderen Weg: Gegenstand seiner Beschäftigung mit Standort und Bewegung sind konkrete, von ihm selbst bereiste Orte. Im ersten Video fährt die Kamera von Mestre nach Venedig im Zug mit. Die vorbeiziehende Landschaft wird bei beschleunigender Fahrt, gleichsam im Vorbeifliegen, wahrgenommen. Das zweite Video zeigt ein fast identisches Sujet. Diesmal wird die Bewegung, bei konstanter Fahrtgeschwindigkeit durch die Lagune, vom Schiff aus gefilmt. Ruhepol in beiden Arbeiten ist der im Bild feststehende Horizont. Diesen dynamischen Bildern stellt Johannes Simon horizontal-vertikal komponierte S-W-Fotogarphien gegenüber. Hier wird die Frage nach dem Standpunkt der Wahrnehmung durch ein statisches Medium reflektiert.
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