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POLY Ana Navas Ausstellung:
Eröffnung:
Öffnungszeiten: sowie nach Vereinbarung:
Poly
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Ana Navas Besichtigung auch nach Vereinbarung:
PRESSETEXT ZUR AUSSTELLUNG Fr. 19. September - Sa. 4. Oktober 2008 Ana Navas "Wenn zwei das Gleiche tun, so ist das lange noch nicht dasselbe" Wenn wir ein Wort erläutern wollen, spielen andere Wörter, die eine gleiche oder ähnliche Bedeutung tragen, eine große Rolle. Würden wir eine Kette von Wörtern bilden, die sich aus der Ähnlichkeit ihrer Bedeutungen ergibt, so geräte man früh oder später zu einem Wort, das in dem Ablauf schon vorhanden war. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei diesem Versuch ein Teufelskreis bildet, beruht darauf, dass wir Einheiten (Wörter) desselben und endlichen Systems (Sprache) benutzen. Der Prozess, Wörter durch andere zu erklären, wäre nach diesem logischen Ansatz zwar absurd, funktioniert in der Praxis jedoch recht gut. Diese Tatsache hebt die Wichtigkeit eines kulturellen Hintergrunds hervor, der es uns erlaubt, den Grad der Austauschbarkeit, sowie die Nuancen und Verwendungskontexte der Synonyme unterscheiden zu können. Synonymie ist keine Erscheinung des Entweder-oder, sondern eine des Mehr oder Weniger. In diesem Zusammenhang ist die Gruppe von Synonymen für ein Wort vergleichbar mit den unterschiedlichen Ebenen eines Objekts (dem realen Objekt, seiner Abbildung und dem sprachlichen Begriff), die Joseph Kosuth in seinen Protoinvestigations darstellt. Kosuth sagt: "I realized that the situation was much more like you were on one side of the freeway and a friend was on the other side and you wanted him, say, to pick up some cigarettes, and he couldn't quite hear you because of the traffic. So you would sort of yell out what you wanted and use hand signals, and not one of those things was a complete picture of exactly what you wanted, but in the overlaps the message would get across." * Auf den Bereich der Wortbedeutungen übertragen bedeutet dies, dass sie nicht in einem Verhältnis der präzisen Abgegrenzheit zueinander stehen, sondern dass sich Überlappungen ergeben, die für das Verständnis eines Begriffs wesentlich sind. In Ana Navas' Ausstellung "Wenn zwei das Gleiche tun, so ist das lange noch nicht dasselbe" ist das Verb "putzen" Start- und Endpunkt der Wörterkette und wird nach Kosuths Schema präsentiert. Das reale Objekt wird hier durch eine Performance und die Abbildung durch eine Diashow, die die Entwicklung des Verbs zeigt, ersetzt. Die Performance (zwei Zwillinge, die die beiden Galeriefensterschieben putzen) enthüllt einerseits den Inhalt des Raums, der diese Aktion wiederum als sprachliches Phänomen untersucht, andererseits dient sie als Materialisierung des Ursprungs und Endes vom Kreis der Wörter. *Ders., Dialogue - Joseph Kosuth, Michelangelo Pistoletto, Pier Luigi Tazzi, in: American Academy in Rome (Hrgs.), Joseph Kosuth, Michelangelo Pistoletto, Rom 1992, S.18 |
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Ana Navas Biographisches: 1984 geboren in Quito, Ecuador Ausstellungen (Auswahl): 2008 |
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