Klare Formen, farbige Flächen abstrahieren die Fotoarbeiten von Eva-Marie Lopez. Sie zeigen Ausschnitte aus Landschaften und Städten, die sie auf ihren vielen Reisen einfängt. Man benötigt Zeit beim Betrachten, muss sich auf ihre Arbeiten einlassen. Die Zeit, die auch sie sich gibt, um sich ihrer Umgebung anzunähern. Ihre Fotografien halten keine Momente und Bewegungen fest, sie geben Dauerhaftes und Statisches wieder.

Eva-Maria Lopez hat sich nach dem Studium der Agrarwissenschaften für andere Wege entschieden. Sie studierte Bildhauerei bei Michael Sandle an der Kunstakademie in Karlsruhe. Hier gibt sie sich die Freiheit auch zweidimensional zu arbeiten. In ihren Radierungen beginnt sie mit der Abstraktion der Landschaft. Ein Stipendium auf den Lofoten bringt Eva-Maria Lopez zur Fotografie, über die sie, ebenso wie beim Druck, graphische Wirkungen erzielt.

Garmisch, eigentlich ein Synonym für bayrische Landschaftsidylle und Tourismus. Vor allem im Winter erwartet man eine Ansammlung vieler Menschen. Die Karlsruher Künstlerin zeigt uns aber keine touristisch schönen Landschaftsbilder. Kühles Grün in menschenleeren Schwimmhallen, ruhiges Wasser, in dem sich der Raum spiegelt. Der Blick durchs Fenster, in die Kälte des Winters, wiederholt sich. Man spürt die Tiefe der Auseinandersetzung mit dem Ort, der sich noch vor der Belebung auszuruhen scheint. Mit ihrer subjektiven, selektiven Sehweise erreicht Eva-Maria Lopez, dass aus ihren Fotos Bilder mit künstlerischer Aussage von großer Qualität und Eigenständigkeit werden.