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POLY Produzentengalerie
e.V. Katrin Ströbel - flying carpets 12.01. bis 30.01.2005 VERNISSAGE: Zur Eröffnung der Ausstellung sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen
Öffnungszeiten:
Kontakt: 0721 - 2032899 |
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Die Arbeiten von Katrin Ströbel sind vielseitig und vielschichtig. Wer den schnellen Über- oder Durchblick sucht, wird enttäuscht. Videoarbeiten, Zeichnungen, Dia-Installationen — die Künstlerin wechselt ständig zwischen verschiedenen Medien, dennoch sind die Themen, die sie behandelt miteinander verwandt: die Frage nach den Zusammenhängen unserer Welt, nach subjektiver und objektiver Wahrnehmung, nach Innenwelt und Außenwelt. Wenn die eigenen Augen nicht mehr als Maßstab gelten, gerät vieles ins Wanken oder, im Falle von Katrin Ströbel: ins Schweben. Raum und Zeit sind als Koordinatensysteme verloren gegangen. Weder auf dem Papier, noch auf dem Monitor existiert ein Kompass, der Orientierung garantiert. Diese Vorstellung wird in den Videoarbeiten, in denen Gegenstände scheinbar schwere- und orientierungslos durch den Raum treiben, genauso thematisiert wie in den graphischen Arbeiten. Die graphischen Bildsysteme von Katrin Ströbel machen es dem Betrachter nicht leicht. Oft täuschen sie eine Systematik, innere Logik vor ohne diese zu besitzen. Bei anderen Arbeiten, die auf den ersten Blick ungeordnet wirken, zeigt sich die Regelmäßigkeit und Ordnung erst nach längerem Betrachten. Verschiedene Systeme existieren gleichzeitig, durchdringen sich, ergänzen sich, arbeiten auf verschiedenen Ebenen miteinander oder auch gegeneinander. Der Bogen Papier markiert nicht mehr die Grenze einer in sich abgeschlossenen und verankerten Bildwelt. Was innerhalb dieser Grenzen begonnen wird, entwickelt Eigendynamik, wuchert über sie hinaus und setzt sich fort. Wie funktionieren Systeme? Wie können Beziehungen und Vernetzungen aufgebaut sein? Ist alles Chaos oder wohlgeordnetes Prinzip? Auf der Suche nach Antworten entstehen immer Arbeiten, die eine stille, klare und bisweilen poetische Sprache sprechen. Bei aller Reduktion wirken sie nie kalt und statisch. Lebendig und schwebend scheint sich die Welt des Gezeichneten über die Grenzen des Formats hinwegzusetzen. In ihrer Arbeit „flying carpets“ für die Poly-Galerie zeichnet Katrin Ströbel verwirrende Netze aus Teppichfragmenten auf Decke und Wände des Galerieraums. Seit unserer Kindheit stehen fliegende Teppiche für abenteuerliche Reisen in fremde Länder. Die mutigen Helden unserer Märchenbücher reisten auf ihnen, Grenzen ignorierend, in Länder, deren Namen wir noch nie zuvor gehört hatten. Auch heute noch erzählen Orientteppiche durch ihre Ornamente und Muster Geschichten. Unseren mitteleuropäischen Augen fehlt jedoch das nötige Vokabular, um sie zu entziffern. So bleibt der Text, dessen Codes nicht decodierbar sind, ein Bild und der Betrachter kann nur erahnen, welche Geschichte mit den Teppichen verknüpft sind, die an Wänden und Decken schweben. Oder ihnen eigene Geschichten geben. |
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